Unsere Festveranstaltung zu 110 Jahre SG Wiesenau 03!

Die Festrede wurde vom Vereinsvorsitzenden gehalten.

Die Rede anlässlich unserer Festveranstaltung.

Liebe Sportfreundinnen, liebe Sportfreunde, liebe Freunde der der SG Wiesenau, werte Gäste,

Fast auf den Tag genau, heute vor 10 Jahren haben wir unseren 100ten Geburtstag mit einer Riesenparty auch hier auf dem Sportplatz gefeiert und ich denke die meisten von uns erinnern sich noch gut daran. Wer sich hier bei uns auf dem Platz umgeschaut hat wird feststellen, dass sich in den letzten 10 Jahren eine Menge getan hat. Darauf, und darauf dass wir uns in all der Zeit unseres Bestehens immer weiterentwickelt haben können wir zu Recht stolz sein.
Nun sind wir schon 110 Jahre alt und wollen dieses Jubiläum mit der heutigen Festveranstaltung würdig begehen. Dazu heiße ich euch alle im Namen des Vorstandes herzlich willkommen.
In Vorbereitung auf diese Festveranstaltung habe ich lange überlegt, was genau ich heute sagen will. Was ist mir wichtig, was ist wichtig für die Entwicklung unseres Vereins?
Ich persönlich glaube, das ein Verein wie der unsere durch seine Mitglieder charakterisiert wird und sich nur so gut entwickelt konnte, weil sich unsere Mitglieder immer mit viel Enthusiasmus und viel Herzblut in den Verein eingebracht haben.

 

Die Geschichte unseres Vereins erfüllt uns mit Stolz, weil es über all die Jahre des Bestehens immer verdienstvolle Mitglieder gab und immer noch gibt, die sich mit viel Engagement in die Geschicke des Vereins einbrachten und bringen und damit dafür verantwortlich sind, das unser Verein zu dem geworden ist was er heute ist. Dieses Engagement und das Wirken unserer Mitglieder, lässt sich aus meiner Sicht ganz gut an einzelnen Meilensteinen in der Geschichte der SG Wiesenau darstellen. Dabei bekommt jedes Jahrzehnt in unserer Geschichte ein Gesicht, wenn man es mit den Namen besonders verdienstvollen Sportfreunde in Verbindung bringt. Heute sind viele von ihnen nur noch den älteren bekannt, aber vergessen wollen wir sie besonders heute nicht.
Nachdem im Jahre 1903 erstmals Einwohner von Krebsjauche beschlossen organisiert Sport zu treiben, gründeten sie den MTV Krebsjauche. Zu den Gründungsmitgliedern zählten die Sportfreunde Erich Möbis und Richard Geller. Im Laufe der Entwicklung des Sports in Wiesenau gründete sich 1911 der Arbeiter und Athletenklub in dem sich auch die Sportler des MTV vereinigten. Hier hatten Sportler wie Paul Simmak, Wilhelm Schwietzker oder Paul Schmolling wesentlich Anteil an der Entwicklung. Aus dem Arbeiter und Athletenklub heraus gründete sich 1922 der Ringer- und Sportverein Wiesenau. 1. Vorsitzender war damals der Sportfreund Robert Rinnert.
Zu Beginn der 1930iger Jahre trat die SG Wiesenau erstmals mit einer Handballmannschaft in Erscheinung. Zu dieser Mannschaft gehörten damals Sportfreunde wie Willi Kostrezewa, Paul Kramer, Erich Roß, Erich Hermann oder Erich Schüler.
Nach dem 2. Weltkrieg musste auch in Wiesenau das Sportleben neu aufgebaut werden. 1948 fanden sich 32 Mitglieder zusammen und gründeten im Alten Förster die SG Adler Wiesenau. In dieser Zeit präsentierte sich der Adler bei Fußballspielen erstmals in grün-schwarzer Kleidung. Die Zeit der späten 1940iger sowie die 1950iger Jahre wurden besonders geprägt durch Sportfreunde wie Willi Schüler, Walter Müller, die Brüder Karl und Günter Margraf, Günter Schulz, Willi Morche oder Walter Wendrich. Mit dem Fußball konnte man zu der Zeit besonders die Kinder und Jugendlichen des Dorfes für den Sport begeistern,. Die Mitgliederzahl stieg damals auf über 150. Lohn für das besondere Engagement in der Fußballjugendarbeit war die erfolgreiche Teilnahme am Spielbetrieb der Jugendsonderklasse. Spieler damals waren u.a. Rudi Jungwirth, Helmut Schmidt, Hellfried Otto oder Bernd Feitscher.
Aber Sport in Wiesenau war nicht nur Fußball.
Zu Beginn der 1950iger Jahre kehrte man zu seinen Wurzeln zurück und gründete unter der Leitung von Paul Simmak die Sektion Turnen und Gymnastik. Hier sind Sportfreunde wie Karl Heinz Urbicht, Erhard Möbis, Hans Schalow, Marianne Daubitz und später dann auch Jutta Schaar zu nennen. Höhepunkte für die Sportlerinnen und Sportler waren damals die Teilnahmen am deutschen Turn- und Sportfest in Leipzig.
Mit der Gründung der Sektion Wandern und Touristik 1959 begann dann das jahrzehntelange Wirken von Ferdinand Jirschik, der vielen der älteren Anwesenden heute noch gut in Erinnerung sein wird.
Weitere Vielfalt erlangte die SG Wiesenau 03 1964 mit der Gründung der Sektion Reitsport, die bis zur Wende fest zur Tradition unseres Vereins  gehörte und heute wieder im Kommen ist. Erwähnen möchte ich hier Sportfreunde wie Kurt Jochindke, Heinrich Wiedemann, Emil Geller Hans Schenk oder Gerhard Zeh, die die damalige Entwicklung maßgeblich mitgestalteten. Wer erinnert sich nicht heute noch gern an die Reiterfeste in Wiesenau, mit den Spring- und Dressurwettbewerben am Samstag und dem Geländereiten am Freitagabend. Für die, die damals Kinder waren blieben bestimmt die schulfreien Samstage in Erinnerung und für die damals schon etwas Älteren die sagenumwobenen Reiterbälle.
Wie eingangs erwähnt halte ich einen Verein für nur so gut, wie ihn seine Mitglieder leben. An dieser Stelle möchte ich auf die Entwicklung der letzten 30 Jahre hinweisen. Dabei denke ich an die sportlichen Erfolge insbesondere im Fußball oder an die Entwicklung hier oben auf unserm Sportplatz. Verantwortlich sind dafür die Sportfreunde die sich als Übungsleiter, Betreuer, Organisatoren oder Helfer in jeder Situation engagiert haben. Hier möchte ich so verdienstvolle Sportfreunde nennen wie Fritz Gericke, Horst Schüler, Harald Erhard, Hans Kostrezewa, Helmut Schmidt, Heidrun Kurth, oder Dieter Gade. Aus der jüngeren Vergangenheit fallen mir Sportfreunde wie Silke Schulz, Gerda Feitscher, Erwin Meier, Wolfgang Lehmann oder Uwe Jungwirth ein. Speziell aus Fußballsicht denke ich da spontan Jörg Wiedemann, Dirk Wiemer oder Dirk Böttcher.
Es sind so viele, die über die ganze 110 Jahre soviel für den Verein getan haben, und ich weiß das ich so viele von denen gar nicht aufgezählt habe weil hier einfach auch die Zeit fehlt. Aber all denen möchte ich für ihr Herzblut,  für ihre Mühen und für ihre Liebe danken, die sie in unseren Verein investiert haben.
Ein Sinnbild für Wiesenauer Vereinsverbundenheit ist für mich immer wieder Willibald Kramer, den sein Lebensweg nach Guben verschlug. Willibald geht auch auf die 80 zu, aber solange ich mich erinnern kann, immer wenn eine Wiesenauer Mannschaft in Guben spielt ist Willibald vor Ort, inzwischen auch wenn die Oderkicker dort zu Gast sind. Willibald ist da und es ist immer eine Freude ihn dort zu treffen. Das ist für mich auch ein Zeichen dafür, dass ein Verein auch so etwas wie ein zu Hause oder eine Heimat ist.
Mir persönlich liegt ganz besonders am Herzen  heute an das Wirken unseres ehemaligen Vorsitzenden Axel Margraf und unseres Vorstandsmitgliedes Uwe Satzke zu erinnern. Diese beiden waren für mich persönlich so etwas wie Mentoren für die Arbeit im Vorstand, beide absolute kollegiale und einmalige Sportfreunde und unvergessen. Erwähnen möchte ich hier auch meinen direkten Vorgänger Andreas Sattler, unter dessen Leitung mit viel Engagement der Kunstrasenplatz realisiert wurde.
Jetzt aber noch einmal ein kurzer Rückblick in die Späten 1980iger bzw. die frühen 1990iger Jahre. Das war nicht nur die Zeit des politischen Umbaus sonder auch bei uns auf dem Sportplatz setzten etliche Baumaßnahmen ein. Es entstand unser Vereinsgebäude in der heutigen Form, der erste Rasenplatz würde eröffnet und kurz danach auch noch ein Rasenplatz für das Training und den Nachwuchsspielbetrieb. Für alle die es nicht mehr wissen, da die SG Wiesenau zu DDR-Zeiten keinen Trägerbetrieb hatte der vieles möglich machen konnte, war sie immer  ganz besonders auf das Engagement, den Einfallsreichtum und das Organisationstalent seiner Mitglieder angewiesen. Daher wird gerade dieser Zeitraum immer verbunden bleiben mit den Namen von Sportfreunden wie Günter Otto, Volker Marschik, Heinz Brühe, Bernd Feitscher, Ekkehart Müller und Willi Winterfeld.
Damit können wir gedanklich den Bogen schlagen zur heutigen Zeit. Eigentlich ist es heute auch nicht anders wie damals, ohne Hilfe und Unterstützung geht nichts. Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle an alle diejenigen wenden, die dem Verein in der Vergangenheit und auch heute die Hilfe und Mittel in unterschiedlichsten Formen zukommen ließen, die das Tagesgeschäft und auch die notwendigen Weiterentwicklungen ermöglichen. Ihnen danke ich ganz herzlich für ihr Vertrauen in uns und versichere ihnen, dass wir auch in Zukunft ihre Unterstützung verantwortungsvoll einsetzen werden. Vielen Dank.